Erektionsstörungen: Das müssen Sie wissen
Von einer Erektionsstörung spricht man dann, wenn der Geschlechtsverkehr aufgrund mangelnder Versteifungsfähigkeit in rund 60 % aller Fälle unmöglich ist. Dabei wird der Penis entweder gar nicht erst hart oder erschlafft vorzeitig. Eine erektile Dysfunktion (ED) kommt bei den meisten Männern vor, doch ist sie meist nur sehr kurzfristig. Die Ursachen sind verschieden und können körperlicher ebenso wie seelischer Natur sein. Am häufigsten betroffen sind ca 15-20% der 65-jährigen Männer, wobei Erektionsstörungen auch bei jüngeren Männern vorkommen können. Gerade im jüngeren Alter hat eine erektile Dysfunktion oftmals psychische Ursachen, wohingegen bei reiferen Männern eher körperliche Ursachen eine Rolle spielen. Mit zunehmendem Alter schwächt die Erektion des Penis ab, was einerseits auf hormonelle Störungen und andererseits auf Erkrankungen wie Diabetes mellitus zurückzuführen ist. Auch eine koronare Herzkrankheit tritt häufig als Ursache von Erektionsstörungen auf. Psychisch bedingte Erektionsstörungen treten in der Regel plötzlich auf, während sich eine körperlich bedingte erektile Dysfunktion allmählich entwickelt.
Die häufigsten Ursachen einer erektilen Dysfunktion
Erektionsstörungen sind oft ein Ausdruck einer schwerwiegenden Erkrankung. Doch auch Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und Stress können die Erektionsfähigkeit negativ beeinflussen. Ebenso können Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose), Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) aber auch eine Nervenerkrankung (Polyneuropathie) oder Blutdruck ein Auslöser sein. Da die Ursachen mannigfaltig sein können, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nach einer gründlichen Untersuchung kann die passende Behandlung gewählt werden.
Eine häufig auftretende Ursache ist die sogenannte Induratio penis plastica (IPP), bei der es sich um eine Erkrankung der Schwellkörper des Penis handelt. Es können Schmerzen bei der Erektion auftreten, in Folge kann der Penis verkümmern. Eine IPP tritt meist dann auf, wenn ein Testosteronmangel vorliegt. Hier kann die Schwellköper-Autoinjektionstherapie (SKAT) helfen. Bei dieser Therapie wird ein Wirkstoff direkt in den Penis injiziert, um die Durchblutung zu verbessern und eine Erektion hervorzurufen. Diese Therapie eignet sich zudem auch für Männer, deren Nerven infolge einer Prostata-OP entfernt werden mussten oder die gängige Potenzmittel wie Viagra nicht einnehmen können.
Wie lassen sich Erektionsstörungen am besten behandeln?
Um eine erektile Dysfunktion erfolgreich behandeln zu können, muss zunächst deren Ursache festgestellt werden. Wenn in erster Linie psychologische Faktoren eine Rolle spielen, verschwinden die Erektionsstörungen nach einer gewissen Zeit von selbst. Ist dies nicht der Fall, kann eine Psychotherapie oder eine Selbsthilfegruppe in Betracht gezogen werden. Bei schwerwiegenden psychischen Erkrankungen, die mit der Einnahme eines entsprechenden Arzneimittels einhergehen, kann sich eine erektile Dysfunktion als Nebenwirkung einstellen. In solchen Fällen ist eine ärztliche Untersuchung unabdingbar.
Bei körperlichen Ursachen reicht in vielen Fällen bereits eine Ernährungsumstellung aus, um die erektile Dysfunktion zu beheben. Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie der Genuss fettreicher Nahrung können sich verheerend auf die Potenz auswirken. Männer mit Übergewicht neigen zu dauerhaft erhöhten Blutfettwerten, die ihrerseits zu Gefäßverhärtungen führen. So kommt es in den Schwellkörpern zu einem reduzierten Blutfluss, die Erektion bleibt aus. Hier hilft oft eine Therapie mit Ernährungsumstellung, um Gewicht und Blutfettwerte in den Griff zu bekommen.
Das am häufigsten verschriebenen Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen ist Viagra bzw. Sildenafil. Diese sind rezeptpflichtig und können daher nicht von einer österreichischen Onlineapotheke vertrieben werden. Der Wirkstoff wurde 1998 zugelassen und führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, die den Penis versorgen. Ebenso wirkt sich diese Erweiterung auf den ganzen Körper und das Herz aus. Die Wirkung von Viagra und ähnlichen Arzneimitteln tritt nach rund 15 bis 60 Minuten ein und kann vier bis zwölf Stunden anhalten. Da zwischen Viagra und anderen häufig verschriebenen Arzneimitteln starke Wechselwirkungen bestehen, ist das Medikament verschreibungspflichtig.
Aber es gibt auch rezeptfreie Präparate, die eine ausgezeichnete Wirkung versprechen. So kann beispielsweise die Einnahme von Yohimbin oder L-Arginin die Erektionsfähigkeit verbessern. Auch der aus Südostasien stammende Ginseng wird oft als natürliches Potenzmittel eingesetzt. Turnera diffusa (Damiana) wird ebenfalls eingesetzt, um Libidoverlust und vorzeitigen Samenerguss zu behandeln. Dieses pflanzliche Mittel können auch Frauen einnehmen.
Kein Mann muss sich mit Erektionsstörungen abfinden, denn heutzutage gibt es eine Fülle von Behandlungsmethoden, mit denen sich dieses Problem beseitigen lässt. Es sollte ein Arzt zurate gezogen werden, der die Ursache für die erektile Dysfunktion erkennen und eine entsprechende Therapie verschreiben kann. Oftmals genügt eine Ernährungsumstellung, um die Erektionsfähigkeit wiederherzustellen. Bei rein psychischen Ursachen kann eine Psychotherapie helfen. Bei körperlichen Ursachen wird häufig Viagra verschrieben, da das Medikament allgemein gut verträglich ist und zum gewünschten Ergebnis führt.