Hand aufs Herz und das Herz-Kreislauf-System stärken

Hand aufs Herz und das Herz-Kreislauf-System stärken

Welche Herzkreislauf-Probleme gibt es – eine kleine Übersicht

Das Herz-Kreislauf-System ist lebensnotwendig, aber es ist auch ein komplexes System. Das Herz, als Hohlmuskel, ist zentral für dieses System. Die Bestandteile des Herzens (Klappen, Kranzgefäße, Herzskelett, Sinusknoten etc.) sind ebenso wichtig, häufig aber auch an Problemen beteiligt. In der Folge gehen wir sehr oberflächlich auf häufige Probleme ein und raten Ihnen zu regelmäßigen Gesundenuntersuchungen, damit Sie und Ihr Arzt/ Ihre Ärztin Problem frühzeitig erkennen können.

Bei der Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche, Herzschwäche, Myokardinsuffizienz) ist der Herzmuskel nicht mehr fähig genügend Sauerstoff in den Muskel zu pumpen. Ursachen sind häufig zu engen Herzkranzgefäßen, Bluthochdruck, Herzmuskelerkrankungen, Entzündungen, Klappenfehler, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Diabetes.

Herzrhythmusstörungen führen dazu, dass das Herz zu schnell (Tachykardie, Herzrasen, Vorhofflattern), zu langsam (Bradykardie) oder unregelmäßig (Arrhythmie) schlägt. Ursachen können Herzkrankheiten sein, Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen oder der Konsum von Nikotin, Alkohol, Koffein, Drogen, Medikament sein.

Herzklappenfehler können erworben oder angeboren sein. Wichtig sie zu behandeln ist, da es dabei um die Richtung und den Druck des Blutflusses geht. Häufig bleiben sie unbemerkt, führen allerdings zu Folgeerkrankungen, wie Herzinsuffizienz.

Schmerzen, die in unmittelbarer Nähe zum Herzen auftreten, sind für Betroffene höchst beunruhigend. Die Symptome können vielschichtig sein. Von leichtem Ziehen in der Herzgegend über einen stechenden Schmerz bis hin zu sehr starken Schmerzen in Kombination mit Angstgefühlen, Übelkeit und Atemnot (Vernichtungsschmerz). Besonders gefährlich ist es, wenn die Schmerzen anfallsartig auftreten, sehr stark sind und in den Arm oder die Schulter ausstrahlen. Diese Beschwerden sollten äußerst ernst genommen werden. Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht, wenn sich Blutgefäße am Herzmuskel (Herzkranzarterie) verschließen. Die Folge ist, dass die Sauerstoffversorgung abgeschnitten ist und das kann oft lebensbedrohlich sein. Bei Frauen äußert sich ein drohender Herzinfarkt oft nicht durch starke Herzschmerzen, wie sie typischerweise bei Männern, sondern durch unspezifische Symptome wie Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Kurzatmigkeit.

Arteriosklerose oder auch Verengung der Arterien durch Ablagerungen verringert den Blutfluss, es wird vermutet, dass es vor allem durch den Lebensstil und Ernährung verursacht wird. Eine Theorie besagt, dass Cholesterin an der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt ist.

Cholesterin und der Kreislauf

Cholesterin ist ein notwendiger Rohstoff für den menschlichen Körper, es wird von jeder Zelle im Körper benötigt.

Zu viel LDL-Cholesterin im Blut kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Um dem entgegenzuwirken ist ein gesunder Lebensstil entscheidend.

Wie hoch der LDL-Cholesterinspiegel idealerweise sein sollte, hängt vom Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab. Dabei spielen Faktoren wie Bluthochdruck, Rauchen oder eine familiäre Veranlagung eine Rolle. Je mehr Risikofaktoren bestehen, desto niedriger sollte der LDL-Cholesterinspiegel sein.

Ein gesunder Lebensstil kann dabei helfen erhöhte LDL-Cholesterinwerte wieder senken. Dazu zählt: sich regelmäßig bewegen, bei Übergewicht abnehmen, sich ausgewogen und ballaststoffreich ernähren, sowie die Reduzierung von tierischen Fetten im Speiseplan.

Sollte eine Anpassung des Lebensstils nicht ausreichen, erfolgt eine ärztliche Therapie. Hierbei kommen in der Regel bestimmte Medikamente zum Einsatz, um den LDL-Cholesterinspiegel auf das gewünschte Maß zu senken.

Ernährung und Nährstoffe für ein gesundes Herz-Kreislauf-System

Wie bereits erwähnt ist ein ausgewogener Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, frischer Luft und einer gesunden Ernährung die beste Vorbeugung für viele Erkrankungen und so auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In der Folge gehen wir auf Nährstoffe ein, die zur Erhaltung eines normalen Herz-Kreislauf-Systems beitragen können. Viele der Nährstoffe können als Nahrungsergänzungsmittel unterstützend eingenommen werden, sollten aber nie als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung gelten.

Nahrungsmittel und Wirkstoffe für den Cholesterinspiegel

Monacolin K aus Rotschimmelreis trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Die Angaben wurden auf 3 mg Monacolin K aus Rotschimmelreis reduziert. Daher sind viele Produkte die früher am Markt waren nicht mehr verfügbar bzw werden sie laufend umgestellt.

Beta-Glucane tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. 1 g Beta-Glucane aus Hafer, Haferkleie, Gerste oder Gerstenkleie bzw. aus Gemischen dieser Getreide je angegebene Portion enthalten. Die positive Wirkung ist bei einer täglichen Aufnahme von 3 g Beta-Glucanen aus Hafer, Haferkleie, Gerste oder Gerstenkleie bzw. aus Gemischen dieser Getreide möglich.

Chitosan wird aus Garnelen oder Krabben gewonnen (Achtung Allergiker!) und trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Bei täglicher Aufnahme von 3 g Chitosan kann der Erhalt eines normalen LDL- Cholesterinspiegels gewährleistet sein.

Glucomannan, auch Konjakwurzel genannt, wird ebenfalls oft als Abnehmwunder beworben. Es trägt aber zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Diese Wirkung ist bei einer täglichen Aufnahme von 4 g Glucomannan gewährleistet.

Guarkernmehl, häufig als Verdickungsmittel und Geliermittel eingesetzt, trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 10 g Guarkernmehl einstellt.

Hydroxypropylmethylcellulose trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 5 g HPMC einstellt.

Eine Reduzierung der Aufnahme an gesättigten Fettsäuren trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei

Kalium trägt unter anderem zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei und ist in Tomaten (Tomatenmark), Trockenobst und Avocados und Kohlrabi vorhanden.

Olivenöl-Polyphenole tragen dazu bei, die Blutfette vor oxidativem Stress zu schützen. Der Ersatz von gesättigten Fettsäuren durch ungesättigte Fettsäuren in der Ernährung trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Ölsäure ist eine ungesättigte Fettsäure.

Alpha-Linolensäure (ALA) gehört zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren und trägt bei einer täglichen Aufnahme von 2g ALA positiv zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. In unserer Nahrung finden wir ALA in Leinöl, Walnussöl, Rapsöl und atlantischen Fischen. 

Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei und ist beispielsweise in Safloröl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl vorhanden.

Pektine tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. die positive Wirkung bei einer täglichen Aufnahme von 6 g Pektinen einstellt. Bei Personen mit Schluckbeschwerden oder bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr besteht Erstickungsgefahr. Trinken Sie also bei der Einnahme ausreichend Wasser. Pektine kommen sehr häufig in Früchten vor, wie Äpfel oder Birnen, aber auch Heidelbeeren oder Hagebutten.

Phytosterine/Phytostanole tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Die positive Wirkung stellt sich allerdings erst bei einer täglichen Aufnahme von mindestens 0,8 g Phytosterinen/Phytostanolen ein. Phytosterine/Phytostanole  finden sich in Sonnenblumensamen, Weizenkeimen, Sesam und Sojabohnen oder Kürbiskernen.

In der Medizin kommen die Blätter an ihrem Stängel der Artischocke (Cynara scolymus) zum Einsatz, da diese Flavonoide Luteolin und Cynarosid, sowie Bitterstoffe – unter anderem Cynaropikrin enthalten. Da Artischocken die Lebertätigkeit unterstützen können sie den Cholesterinspiegel senken.

Schwarzkümmel (Nigella sativa) Senken des Blutdrucks sowie die Behandlung von diversen Hauterkrankungen und allergischen Reaktionen. Zusätzlich kann es den Cholesterienspiegel senken und den Fettstoffwechsel anregen. Da Schwarzkümmelöl wichtige ungesättigte Fettsäuren enthält, ist es eine gesunde und wichtige Ergänzung des persönlichen Speiseplans.

Nahrungsmittel und Nährstoffe für eine normale Herzfunktion

In der Folge listen wir Ihnen Nahrungsmittel und Nährstoffe für eine normale Herzfunktion und gesunden Blutdruck und Gefäße.

Eine Reduzierung der Natrium-Aufnahme (dh weniger salzen und gesalzene Snacks weglassen) trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei.

Eisen trägt zur normalen Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei und ist vor allem in Fleisch oder Gemüsesorten wie Erbsen, Feldsalat (Vogerlsalat), Grünkohl oder Karotten, roher roter Beete enthalten. Um den Körper bei der Verwertung von Eisen zu unterstützen ist die zusätzliche Aufnahme von Vitamin C empfohlen.

Riboflavin (Vitamin B2) trägt zu einem normalen Eisenstoffwechsel bei und trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Vitamin B12 trägt zu einer normalen Bildung roter Blutkörperchen bei. Innereien wie Leber und Niere, aber auch Getreidekeimflocken, Käse (zB Camembert) oder Fisch (Makrele, Seelachs) enthalten Vitamin B12.

Vitamin A trägt zu einem normalen Eisenstoffwechsel bei und ist besonders in Leberprodukten, Wurstwaren, Eiern oder Milchprodukten (aber auch Käse), Fischen (zB Aal) und in manchen Gemüsesorten (Karotte, rote Paprika, Spinat etc) vorhanden.

Omega 3 - EPA und DHA tragen zu einer normalen Herzfunktion bei. Omega-3 ist in Makrele, Hering und Lachs enthalten, aber auch in Speiseölen, wie Raps-, Hanf-, Leinöl. Gemüsesorten wie Spinat, Bohnen oder Avocado und Soja sind reich an Omega-3.

Thiamin (Vitamin B1) trägt zu einer normalen Herzfunktion bei und ist in Vollkornprodukten (Haferflocken oder Weizenkeimen) aber auch in Pinienkernen, Schweinefleisch oder Erbsen vorhanden.

Vitamin D trägt zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei. Vor allem in Fettfischen findet sich Vitamin D, aber auch in Leber, Margarine und Eigelb. Vitamin D wird durch Sonnenlicht in der Haut gebildet, daher ist die Versorgung nicht nur von der Ernährung abhängig, sondern auch vom Lebensraum.

Vitamin B6 trägt zur normalen Bildung roter Blutkörperchen bei und ist in in Vollkorngetreide, Hasel- und Walnüssen, roten Paprika, Trockenobst oder auch Sardinen und Schweinefleisch enthalten. Walnüsse tragen dazu bei, die Elastizität der Blutgefäße zu verbessern. Eine positive Wirkung stellt sich allerdings erst bei einem täglichen Verzehr von 30 g Walnüssen ein.

Vitamin C trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäße bei. Natürlich reich an Vitamin C sind besonders Sanddornbeeren, Paprika, schwarze Johannisbeeren, Zitrusfrüchte, Kartoffel, Kohl, oder auch Spinat und Tomaten.

Die Aronia enthält unter anderem Vitamin A, C, E, K und viele B-Vitamine (außer B12), hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann sowohl unsere Selbstheilung als auch unser Herz-Kreislauf-System unterstützen.

 

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